von Siegfried Szallies
Flucht aus Ostpreußen - In russischem Gewahrsam
135 Seiten, Paperback, 5 Übersichtskarten, 21 x 14,8 cm
"Ich durfte mit meinen 14 Jahren als Wagenlenker bei meiner Mutter bleiben, weil ich sehr klein und schmächtig war. Der mit uns fahrende 13-jährige Nachbarsjunge war stark und kräftig und wurde von den SA-Männern mit gezogener Pistole vom Wagen gezerrt und an die Frontgeschickt", erinnert sich Siegfried Szallies an die Flucht im Jahre 1945. Dann begann die Höllenfahrt über das Eis des Frischen Haffs in Ostpreußen, bei der tausende von Flüchtlingen den Tod fanden.
Wie durch ein Wunder gelang es Szallies, das schwere Pferdefuhrwerk quer durch Ostpreußen von der Memel bis über die Weichsel zu führen und als Kind die Verantwortung für Mutter und Schwester zu übernehmen. Doch es gelang ihm nicht, den russischen Soldaten nach Westen zu entkommen, und es begann eine Odyssee zurück in die Heimat nach Ragnit an der Memel, wo sie drei Jahre in russischem Gewahrsam überlebten, bis eine Postkarte aus Deutschland wieder Hoffnung aufkommen ließ.
Siegfried Szallies, 1930 in Ragnit, Ostpreußen, geboren, schildert 60 Jahre später den Kampf seiner Familie um das Überleben nach dem Krieg in Ostpreußen. Noch heute stehen ihm die Tränen in den Augen, wenn er an diese Zeit zurückdenkt, doch er erinnert sich auch dankbar an die wenigen Russen, die ihm in der allergrößten Not zu Freunden wurden.